Montag, Februar 04, 2008

Das Waisenhaus

Vor zwei Wochen (ja, ich weiß, ich bin spät dran) hat mich die neue Montagssneak begeistert. Wir sahen Das Waisenhaus, einen spanischen Horrorfilm oder Thriller, der in zwei Wochen in Deutschland anläuft.

Wie der aufmerksame Leser sieht fällt es mir schwer, diesen Film genau in ein Genre zu stecken. Das Problem bei "Thriller" ist, dass dabei womöglich zu viel an Action gedacht wird oder an groß angelegte Plots mit politischen oder wirtschaftlichen Szenarien. Zudem war Das Waisenhaus für einen Thriller viel zu angsteinflößend. Andererseits denkt man bei "Horrorfilm" womöglich an Geister oder gar Zombies und Splattereffekte, und damit läge man auch ziemlich daneben.

Aber genau mit solchen Erwartungen der Zuschauer spielt der Film, und das macht ihn so gut. Eine Frau zieht mit ihrem Mann und Adoptivsohn in das abgelegene ehemalige Waisenhaus in der Nähe des Meers, in dem sie aufgewachsen ist, um dort ein neues Heim für behinderte Kinder aufzubauen. Der Adoptivsohn, der gerne mit seinen unsichtbaren Freunden spielt, verkündet eines Tages in einer Höhle am Strand, dass er neue Freunde kennengelernt hat. Wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um sechs Kinder, die früher einmal im Waisenhaus gelebt haben.

Währenddessen spielt der Film mittels Kameraführung und Sounddesign mit dem Zuschauer und baut dabei Schritt für Schritt die Erwartung auf, dass doch demnächst diese Kinder als Geister in Erscheinung treten. Und der Zuschauer wird in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht, als bei der Eröffnungsfeier für das neue Heim im alten Waisenhaus der Adoptivsohn spurlos verschwindet - oder doch?

Der Film folgt der immer hoffnungsloser werdenden Suche nach dem verlorenen Sohn und erzählt dabei die Geschichte des Waisenhauses. Am Ende erfährt der Zuschauer in der grandiosen Auflösung auch, was mit dem Sohn passiert ist. Ironie des Schicksals, und mal wieder eine derbe aber schöne Lektion für alle Eltern da draußen.

Fazit: Das Waisenhaus sollte man gesehen haben. Und damit meine ich auch Menschen, die wie ich eher von Horrorfilmen Abstand nehmen.

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